Dienstag, Oktober 31, 2006

Zum Geburtstag alles Torte oder was?

Nachdem ich neulich einen Mürbeteig-Zwetschenkuchen gebacken habe, weil er Mohn im Teig hatte und viele Streusel obenauf (ich glaube das Rezept war in einer LivingAtHome), dieser aber nicht so wirklich gut war, kam ich beim Anblick der leckeren Himbeeren im Kühlregal (leider habe ich hier keinen Garten mehr, in dem all die schönen Koch- und Backzutaten wachsen, lediglich ein paar Küchenkräuter kann ich hier „anbauen“) auf diese Backidee und habe mir die einzelnen „Schichten“ ausgedacht. Mal sehen ob das so schmeckt, wie ich mir das vorstelle.


Die Shortcrust pastry, also den Mürbeteig habe ich wegen Claudia Schmidt's Empfehlung von Nicky "geklaut".


Für den Mürbeteig könnte ich mir auch eine Zugabe von etwas Vanilleextrakt vorstellen.

Oder man könnte ein, zwei Essl. Mehl mit Cacaopulver (bitte ungesüsstes nehmen, und schon gar nicht Kaba, Nesquick oder so) ersetzen, damit könnte ich mir dann erst eine einfache Schicht aus geschmolzener, aufgepinselter Schokolade und darauf eine Art Schokomousse vorstellen – muss ich ’mal ausprobieren. Oder vielleicht noch
irgendwas mit (eventuell kandierten) Orangen.

Gemahlene Mandeln im Teig sind sicher auch etwas feines.



Teigzutaten:

220 gflour
110 gcold butter
50 gicing sugar
1egg yolk

1pinch of salt

(Puderzucker kann man auch ganz einfach mit normalem Zucker machen, indem man diesen im Mixer pulverisieren/kleinhacken lässt - staubt aber - Deckel d'rauf und
das Eiweiß am besten einfrieren für z. B. die Weihnachtsbäckerei, denn zuvor eingefrorenes Eiweiß lässt sich besser steif schlagen.)




Teigzubereitung:

Mix all ingredients, sieve the icing sugar and knead it together. Quite tricky,
because the dough obviously doesn’t want to stick together.
Form a ball, cover it with foil and let it rest in the fridge for about half an hour. (Ich mache das nur mit den Mürbeteigrollen, die man für´s Plätzchen backen formt, bevor man sie in Scheiben schneidet so. Manchmal noch nicht einmal mit dem Mürbeteig zum Ausstechen – da mache ich eine Art halb/halb-Lösung.
Den Teig für die Tarteletts habe ich schön soft geknetet und mit feuchten Händen die Formen gleich damit ausgefüllt. Das geht finde ich einfacher, der Teig bricht nicht und krümelt nicht so stark. Dann gebe ich das Ganze aber für eine halbe Stunde in den Kühlschrank, damit sich der Teig etwas „erholt“/besser verbindet/ und wozu das noch sein soll.)
Then roll it out about half a centimeter thick, dust board with flour as
needed, and press into 12 cm (~5 inch) buttered flan tins. Repeatedly poke a few holes across the bottom, line with parchment paper (Auf jeden Fall sollte man hier Backpapier einlegen, sonst kleben die "Backlinsen" auf dem fettigen Teig fest) and add pie weights (man kann zum Blindbacken trockene Leguminosen oder Reis nehmen, besser wären allerdings pie weights/Blindbackkugeln aus Keramik oder Aluminium, es gibt sie auch an der Kette, da man die gebrauchten "Gewichte" nicht mehr zum Kochen verwenden kann und man sie zwar als "Gewichte" wiederverwenden kann, ich hier [Singapur/Feuchte] jedoch bezüglich Schimmel Bedenken habe) and prebake them in the oven at about 175 ºC (350 ºF) for about 10 minutes.
Take the crusts out, remove the baking weights and let them cool
down.
(Jetzt kommt die Füllung darauf - oder man bäckt ihn ohne pie weights noch ca. 10 Minuten fertig, wenn die Füllung nicht gebacken werden muss.)
Bake at 180 ºC (355 ºF) in the oven for 20 minutes or until lightly browned, remove and let chill.
(Da ich ja leider nicht alle meine Sachen
hier habe und so einiges in Deutschland weilt, musste ich mir hier geeignete Förmchen besorgen, ich wollte aber auch nicht etwas kaufen, das ich ja eigentlich bereits besitze und darum habe ich Aluformen für Yorkshirepudding bei Creative Living im United Square besorgt.)



Ich habe den Boden fertig gebacken und als Füllung einfach einen Pudding/Flammerie gemacht und ihn statt mit Vanilleschote mit Lavendelblüten (gibt es bei den Gewürzen im Supermarkt) gekocht (entweder die Blüten [wie mit der aufgeschnittenen Vanilleschote bzw. deren Mark] mit der Milch aufkochen und die Flüssigkeit vor dem Weiterverarbeiten sieben oder die Blüten mit dem Zucker im Mixer oder mit dem Mörser zermahlen), abgedeckt erkalten lassen (dann gibt es keine Haut, aber nicht umrühren, sonst verflüssigt er sich) und in den fertig gebackenen Boden gefüllt.
Zuvor könnte man optional noch etwas Himbeermarmelade auf den Boden aufstreichen - habe ich aber nicht gemacht.


Pudding kann man z. B. so machen:

½ lMilch
½ EßlLavendelblüten
40 gMaisstärke
70 gZucker
70 gButter
eventuell noch 1 Eigelb, das in den etwas erkalteten Pudding eingerühr
t wird - mal sehen, kommt auf die Konsistenz an - (nee, ich habe kein Eigelb gebraucht -
aber 2/3 der Menge hätten auch genügt)


Die Maisstärke mit 75 ml Milch in einem separaten Gefäß kalt
anrühren.
Restliche Milch mit Zucker und Lavendelblüten aufkochen. Durch
einen Sieb laufen lassen und mit der Butter nochmals zum Kochen bringen.
Die aufgelöste Maisstärke unterschlagen, aufkochen und unter ständigem Rühren auf kleiner Flamme 1 Min. köcheln lassen.

Es gibt aber noch zig andere Arten -

Man kann die Butter schaumig schlagen und nach dem Zufügen des Bindemittels unterschlagen.
Wenn man Vanilleschote verwendet bekommt man mit Eigelb oder aufgelösten Safranfäden eine schöne Farbe.
Man kann steifes Eiweiß unter den kalten Pudding heben.
Oder Schlagsahne unterziehen.
Und, und, und - Pudding macht sicherlich jeder von Euch etwas anders und es kommt ja auch darauf an, wofür man ihn verwenden will.
Nachtrag vom 2. Dezember 2006:
Hier ein Rezept für Vanille-Sahne-Pudding von Donna Hay.


Darauf kam dann eine Fruchtpaste (Nachtrag: Ich weiß jetzt, dass sich sowas Coulis nennt) aus


¼ - ½ abgeriebene Zitroneschale
2 bis 3 Essl. Vanillezucker
3-4 Essl. Himbeeren

Einfach zusammen pürieren. (Als
Espuma wäre das sicher auch toll aber ich habe leider keinen Sahnesiphon.)


Die frischen Himbeeren (insgesamt habe ich 340 g verwendet) obenaufgesetzt



und das Ganze mit gebackenen Streuseln berieseln.


Die Streusel habe ich aus

40 g Mehl
60 g kalte Butter, in kleine Würfel geschnitten
40 g feiner Zucker oder Puderzucker
50 g gemahlene Mandeln, (ein paar gehackte wären vielleicht auch nicht schlecht, aber ich wollte das Ganze eher etwas fein haben)
hergestellt.


Schnell mit einem Spachtel, Messer oder den Fingerspitzen verarbeitet, zerkrümelt und in einer extra Backofenform zusammen mit den Böden gebacken, bis sie hellbraun wurden.


Wir fanden die Tarteletts super und sie hätten auch noch mit Puderzucker bestäubt werden können, denn sie waren nicht so sehr süß, uns aber gerade recht so. Ich habe noch ein Sahnehäufchen daneben gesetzt und in dieses ein Minzeblatt gelegt.

Der Lavendel in der Milch erinnerte mich olfaktorisch irgendwie an gebrannte Mandeln vom Jahrmarkt. Ich werde diesen Pudding mit etwas weniger Stärke
sicher nochmal zum pur essen machen, und dazu vielleicht Blaubeeren servieren.


Lavendel-, Vanille und Zitronenzucker, kann man ganz einfach machen in dem man die
Lavendelblüten zerstößt
und bzw. eine
Vanilleschote aufschneidet und das ausgekratzte Mark (ich gebe aber auch immer noch die Schote hinzu) oder feinen
Zitronenzesten (dafür kann man die restliche unbehandelte Zitrone verwenden, deren Schale man nicht ganz braucht)
mit feinem oder braunem Rohr-Zucker in einer Dose vermischt.