Mittwoch, Dezember 06, 2006

Fast wie bei Oma, nur mit Herrgottsbscheißerle

Meine Oma hat oft eine Rindfleischsuppe gemacht und auch sehr oft die Nudeln dazu selbst hergestellt.
Die Brühe hat sie mit Knochen und Rinderwade, Wurzelgemüse und Zwiebeln gekocht. In der Suppe wurden die abgewaschenen Gemüseteile und die abgekochten feinen Nudeln serviert. Das Fleisch gab es als zweiten Gang mit einer
"Zuaspeis", das ist eigentlich irgendeine fleischlose Beilage, also eine "Dazu Speise". Bei meiner Oma war das eine dicke Soße oder eher eine Creme z. B. aus Tomatenmark, Meerrettich oder mit Essig angesäuertem Kartoffelstampf mit Mehlschmitze/Roux/Einbrenne gebunden. Dazu gabe es dann frisches Brot oder Pellkartoffeln.

Die Suppe mache ich oft auch so, verwende aber besseres Fleisch und serviere dieses fein geschnitten in der Brühe zusammen mit dem Gemüse und Nudeln.

Heute morgen habe ich aber bereits einen kräftigen, dunklen Fond angesetzt, den ich jetzt für eine Suppe verwenden werde.


Darin werde ich für 4 Personen

Maultaschen in der Brühe
garen.
Mehl habe ich dann ein anderes genommen und Petersile habe ich jede Menge (davon kaufe ich immer mehrere Bund, putze und zerhacke sie und friere sie ein) eingefroren. Oh und die shalott und die breadcrumps fehlen auch auf dem Bild.


Es ist zwar heute nicht Karfreitag, nicht einmal überhaupt Freitag und davon Gott zu bescheißen halte ich auch nichts - das ist nur sich selbst beschissen - aber genug philosophiert. Ich will ja was für meine Suppe als Einlage zubereiten.


Einen Nudelteig aus
250 g Mehl (Vorzugsweise aus Hartweizen)
2Eiern (eventuell 1 Eigelb extra)
2 - 3Esslöffeln Wasser und
½ TeelSalz herstellen, dünn zu Rechtecken ausrollen und antrocknen lassen.



Zutaten für die Füllung:
150 gSpinat, verlesen und gewaschen und dann blanchiert oder kurz gedämpft
150 gSchweinemett/-brät (man kann auch das Innere einer groben Bratwurst verwenden, dann sollte man aber beim Würzen zaghafter sein)
150 gHackfleisch
1Ei
2 TeelPaniermehl/Semmelbrösel
1Schalotte, kleingehackt
100 gSchinken, fein geschnitten
Petersilie
Majoran
Salz, Pfeffer, Muskatnuss (alles möglichst frisch gerieben, bzw. -mahlen)
Eigelb

(Ich habe ca. 250 g Rinderhack und 150 g Schinken genommen.)


Zubereitung:

Die Zutaten (außer dem Eigelb) gut vermengen, eventuell sogar pürieren, und abschmecken.
Den Teig in Platten teilen, je nach später gewünschter Maultaschengröße (ich habe 6 große Maultaschen gemacht). Jeweils die Füllung in die Teigmitte auftragen. Die Teigplatte fest darüber zusammenschlagen und die Nahtstellen mit Eigelb zusammenkleben. Die Ränder der einzelnen Teigtaschen mit, z. B. Gabelzinken, gut andrücken.
In köchelndem Salzwasser ca. 8 bis 15 Minuten gar ziehen lassen.
Währenddessen habe ich die benötigte Menge Rinderbrühe passiert, nochmals aufgekocht und gewürzt.

Zum Servieren die Maultaschen in die Brühe geben und eventuell mit etwas gehackter Petersilie überstreuen.


Die gekochten Maultaschen kann man auch anbraten im Ganzen oder in Streifen geschnitten und sie entweder über einen Blattsalat geben oder mit, mit ihnen angebratenen, Zwiebelringen servieren.