Samstag, November 04, 2006

Brot backen als Hobby?

Also ich habe eigentlich immer noch einen “Tennisellenbogen”
(nein, nicht vom Tennis spielen – ich mache überhaupt keinen Sport außer Extrem-Wäschekorb-Heben und Dauer-dust-whiping und 4-floor-stepping und Wischer-Weit-Schwingen und …und eben Ausdauer-dough-kneeding),
aber zu spüren, wie der Teig sich einem langsam fügt, nachdem man sich überwunden hat ihn so lange zu kneten und es einem dabei immer leichter fällt, da ja auch der Teig geschmeidiger wird. Und dann am Ende dieser herrliche Duft von frisch gebackenem Brot…irgendwie hat dass so etwas ursprüngliches, meditatives, was weiß ich was, vielleicht bin ich auch nur neugierig auf den Geschmack, möchte Abwandlungen ausprobieren…
Lustig war es jedenfalls einmal in Deutschland, als das Brotbacken irgendeinmal zur Sprache kam und eine gute Bekannte von mir dasselbe sagte wie ich, dass sie manchmal Brot bäckt, wenn sie zu bequem ist zum Bäcker zu gehen.

In dem Buch Brot für Genießer von Richard Bertinet steht:
Gekauftes Weißbrot enthält üblicherweise
Weizenmehl, Wasser, Hefe, Weizenprotein, Salz, Essig, Dextrose, Sojamehl, Pflanzenöl, Emulgator E 472e (Ester und Mono- Diglyceridien der Speisefettsäuren), Antioxidationsmittel E 300, Konservierungsmittel Sorbinsäure.

Selbst gebackenes Weißbrot enthält
Mehl, Hefe, Salz, Wasser

- also wenn das alleine nicht Grund genug ist wenigstens ab und zu selbst Brot zu backen!


Walnußbrot
ist eines meiner liebsten Brote. Es passt wunderbar getoasted zu Tomatensuppe. Ergänzt jede Käseplatte (vorzüglich zu Blauschimmelkäse) aber auch ein Frischkäse schmeckt darauf herrlich…..
Am allerbesten finde ich es aber noch ofenwarm, mit Butter bestrichen eventuell etwas Ahorn-, Eukalyptus- oder Kleehonig und Äpfeln, die man auch für einen Apfelkuchen verwenden würde (z.B. Boskop – nur die gibt es
hier nicht).



Dieses Rezept stammt auch aus dem Buch Bread von Eric Treuille

Pain aux noix

2 tsp dried or 15 g fresh yeast
250 gstrong white flour
125 grye flour
125 gwholemeal flour
2 tsp salt
150 gwalnut halves, roughly chopped
(einfach in eine Plastiktüte geben und mit Nudelholz daraufklopfen)

Richtige Brotbackfreaks nehmen ja das ganze Korn und mahlen es sich entsprechend frisch aus (manche Läden in Deutschland mahlen einem auch das Mehl frisch). Es gibt nicht nur extra Mühlen für ölhaltige Saaten und Getreide (mit Stein-bzw. Keramikmahlwerken) sondern auch für manche Küchenmaschinen entsprechende Aufsätze.
Mehl sollt man auf jeden Fall möglichst frisch kaufen. Und wie so vieles Andere kühl, trocken und luftdicht lagern. Hier empfiehlt sich sogar der Kühlschrank, aber Achtung wegen des Kondensierens.
Weißmehl kann man zwar ca. ein halbes Jahr lagern (bei wem wird Mehl denn so „alt“?), Vollkornmehle allerdings einiges kürzer.
Mehl sollte mit einem Steinmahlwerk gemahlen und möglichst unbehandelt sein – all purpose flour nehme ich z.B. immer unbleached und normal auch nur Öko/Bioanbau/Organic-Mehle, wie es sie z. B. von Waitrose, Bob´s Mill, Doves Farm und Brown Rice Paradise
hier gibt. Und ich bin überzeugt, das ist nicht nur gesünder, sondern es schmeckt auch besser.


1 Sprinkle the yeast into 100 ml water in a bowl. Leave for 5 minutes, stir to dissolve. Mix the flours and the salt (ich habe ja schon einmal geschrieben, dass Hefe weder Fett noch Salz mag [und auch keine Zugluft] also das Salz besser später z. B. in einem Rest des Wassers aufgelöst zugeben) together in a bowl. Make a well in the centre and pour in the yeasted water.
(Hier, in Singapur nehme ich leitungskaltes Wasser, denn die Luft erwärmt den Teig ohnehin und das Kneten fügt ja auch genug Wärmeenergie zu. Außerdem ist es bei jedem Brotteig eigentlich immer besser ihn läger zu führen und dazu sind kühlere Verarbeitungstemperaturen besser, sonst geht die Hefe zu sehr und das Brot kollabiert später.)
2 Use a wooden spoon to draw enough of the flour into the yeasted water to form a thick paste. Cover with a tea towel, then leave to sponge until frothy and risen, about 20 minutes.
3 Pour in the remaining water, holding back about the half, into the well. Mix in the flour. Stir in the reserved water, as needed, to form a firm, moist dough.
4 Turn out onto a floured work surface. Knead until smooth and elastic, about 10 minutes. Add the walnuts at the end of kneading.
5 Put the dough in a clean bowl and cover with a tea towel. Leave to rise until doubled in size, about 1½ - 2 hours. Knock back, then leave to rest for 10 minutes.
6 Shape the dough into a long loaf, about 25 cm in length. Place the shaped dough on a floured baking sheet, and cover with a tea towel. Prove until doubled in size, about 45 minutes.
7 Bake in the preheated oven at 220 ºC for 45 minutes to 1 hour until loaf is hollow-sounding when tapped underneath. Cool on a wire rack.






Nachdem ich das nun das zweite Mal gebacken habe muss ich sagen, es ist irgendwie zu fest, wundert mich auch nicht, da kein Vor- oder Sauerteig benutzt wird. Nächstes Mal werde ich eine anderes Rezept nehmen oder mehr Wasser und/oder meinen Alten Teig nehmen.