Dienstag, Dezember 19, 2006

Schalen ohne Ende - oder gepuffte Kartoffeln und verkochte Äpfel

So, meinen Mann und seinen Kollegen habe ich heute Nachmittag in die Woodlands zu einem Kunden gefahren. Oder sollte ich sagen, wir sind mit dem Auto dorthin "geschwommen". Jedenfalls hört es einfach nicht auf zu regnen und auf dem PIE und BKE (das sind hier Schnellstraßen, eine Art highway) liegen dicke Bäume am Straßenrand. Als ich meinen Mann heute Morgen ins Büro gefahren habe kam im Radio, das auf der Beach Road zwischen SuntecCity und Raffles City die Straße ebenfalls von einem Baum blockiert ist. Und dabei fällt mir ein, dass ich doch nach SuntecCity wollte um die Garten-Ausstellung dort zu besuchen.
Jedenfalls bin ich bis Freitag mit unserem Mittleren und der Katze alleine zuhause und da mache ich, auch wegen des erhöhten Putzaufwandes, ein paar einfache, schnelle Gerichte.


Für heute ist meine Wahl ja bereits auf

Kartoffelpuffer mit Apfelmus

Links die Zutaten für meinen Hühnerfond, rechts die für die Kartoffelpuffer und den Apfelmus

gefallen.
Warum das allerdings Kartoffelpuffer (Reibekuchen) heißt ist mir unklar. Reis und Mais kann man poppen bzw. puffen und außer einem umgangssprachlich so genannten Établissement gibt es da noch einen Puff in der DNA, wenn die Informationsstellen abgelesen werden. Aber bei den Kartoffeln...?


Zutaten:

Äpfel, geschält, entkernt und in Stücke geschnitten (!ch nehme möglichst verschiedene Äpfel, oft die, die gerade da sind und bereits zu schrumpfeln beginnen. Ganz frische knackige Äpfel finde ich dazu nicht so gut und auch keine grünen. Sehr gut geeignet wären unter anderem Gravensteiner, Boskopp und Cox Orange, die gibt es hier aber nicht.)
Zitronensaft
Brauner Zucker
Zimt
eventuell eine Prise Kardamom und/oder Anis

Mehlig kochende
Kartoffeln
Schalotten, nach Wunsch
Ei
Mehl (alternativ oder anteilig Speisestärke)
Salz
Butterschmalz/Ghee


Zubereitung:

Die Hälfte der Kartoffeln im Dampf oder Wasser garen, pellen und ausdampfen lassen. Wenn man sie im Wasser kocht, empfiehlt es sich sie im Ofen etwas zu trockenen oder sie am Vorabend zu kochen.

Die Apfelstücke mit dem Zitronensaft beträufeln und mit Zucker und Gewürzen nach Geschmack würzen. Man kann die Masse ruhig abgedeckt etwas stehen lassen, dann zieht sie Wasser.
In einem ausreichend großen Topf erwärmen.






Ab und an umrühren und abschäumen. Wenn die Äpfel ganz weich sind die Masse pürieren
(mit einem Stabmixer oder einer Flotten Lotte oder einem Fleißigen Lieschen) oder durch einen Sieb streichen. Dies kann man nach Gusto so fein machen, wie man möchte oder gar ein paar kleine Stückchen darin lassen.




Die Masse kann man heiß in ausgekochte Konservengläser geben und aufbewahren, einfrieren ist nicht so gut, da wird sie beim Auftauen zu wässrig.
Schmeckt auch super zu Waffeln und Schupfnudeln. Verwenden kann man den Apfelmus, gerade dann, wenn er noch etwas stückig ist, auch in Muffins oder kleine Törtchen aus Filoteig damit backen.


Die andere Hälfte der Kartoffeln, die durchaus auch vorwiegend fest kochend sein dürfen, schälen, grob raspeln und in kaltes Wasser legen, wenn man sie nicht gleich weiterverarbeitet, damit sie nicht braun werden. Dann muss man sie aber gut ausdrücken oder auf Küchenpapier abtrocknen.
Die gepellten, garen Kartoffeln ebenfalls grob raspeln und die beiden Kartoffelmassen würzen und mit soviel Ei und Mehl vermengen, dass eine leicht gebundene Masse entsteht. Lieber wenig Mehl nehmen, die Kartoffeln enthalten ja bereits Stärke, die bindet.
In einer Pfanne relativ viel Schmalz erhitzen und die Kartoffelmasse portionsweise hinein geben - (Achtung das kann wegen der Feuchtigkeit manchmal ziemlich spritzen!) -, mit dem Löffel, Schöpfer oder einer Palette glatt streichen und von beiden Seiten knusprig braun braten. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und eventuell im Ofen warm halten.
Normal komme ich aber noch nicht einmal dazu sie auf einen Teller anzurichten. Das ist mit ihnen, wie mit den Pfannkuchen, die werden mir immer bereits aus der Pfanne "geklaut".
Die Kartoffelpuffer schmecken auch herrlich mit Sauerrahm und geräuchertem Lachs. Oder einfach zu Blattsalat.
Und wenn man sie sowieso mit einer deftigen Zugabe isst, kann man zu den Kartoffeln auch geriebenen Zucchini, Karotten und/oder Paprikastiften und dann eben noch etwas Speisestärke und Pfeffer geben und auf die ausgebackenen Puffer Paprikapulver streuen.