Tag der Milch - Grießschnitten mit Apfelspalten und Zimtsauce
Ganz kurzfristig lädt Zorra, die als Schweizern im spanischen Exil lebt, so wie ich als (fast) Stuttgarterin in Singapur lebe, zum Tag der Milch am 21. April ein. Und das, wo ich doch eigentlich eine Laktoseunverträglichkeit habe. Kein Wunder lebe ich doch in Asien und fehlt es doch so gut wie allen Asiaten an dem Verdauungsenzym Laktase ;-), komisch nur, dass meine Mama in Deutschland diesen Milchzucker auch nicht verdauen kann. Katzen, wie unserer Thinka geht es ja genauso. Aber was soll's, die Sachen schmecken einfach viel zu lecker, die man damit zaubern kann und ein Glas leckere, kalte Milch mit 3,8% Fett (nein, so eine läpprige, wässrige, fettreduzierte Milch ist nix für meinen Gaumen) ist doch einfach suuuper lecker solo, mit Zwieback oder einem einfachen Keks. Soja-"milch" mag ich fast nie und sie ist auch nicht so "flexibel" wie Kuhmilch. Und es gäbe da ja auch noch laktosereduzierte Milch. Hier könnte ich Ziegen- und Schafsmilch kaufen, habe ich aber noch nicht probiert.
Natürlich möchte ich mich am Tag der Milch beteiligen. Womit? Tja so auf die Schnelle, Milchreis vielleicht oder einen Milchrahmstrudel? Eine besondere heiße Schokolade, Obstsalat mit Vanillesauce? Oder eine deftige Käsesauce - eine Sauce Mornay zum Überbacken bzw. eine "scharfe" Meerettichsauce? Vanillepudding oder einen mit einem anderen Geschmack, wie Lavendel? Grießklöschen(-suppe, -brei) oder einfach nur einen Milchshake? Vielleicht etwas K-und-K mäßiges? - Die österreichisch-donauschwäbische Küche hat doch so viele Mehlspeisen zu bieten, da ist sicherlich auch einiges mit Milch dabei. In Waffeln ist auch Milch und Milchspeiseeis wäre auch noch eine Möglichkeit? Oder wie wäre es mit Pfannkuchen/Crèpes mit Milch, eventuell noch schokoladig oder kräuterig oder mit Buttermilch? In der Grundcreme (crème pâtissière) für z.B. Soufflés ist auch Milch drinne. Und es gibt jede Menge Gebäck und Kuchen, die Milch enthalten, ich hätte da z.B. eine Kaiser-Barbarossa-Torte im Angebot, die ich zweckentfremdet habe.
Ich glaube ich mache etwas, das meine Oma oft gemacht hat:
und vefeinere das dann mit einer
Die angegebene Menge dürfte für ca. 4 bis 5 Personen reichen.
Als erstes kocht man einfach einen dicken Grießbrei aus
1 lMilch und
200 gGrieß/semolina/durum wheat
1Prise Salz
Butter zum Einfetten
dabei ständig Rühren, damit er nicht anbrennt. (In den heißen Brei könnte man noch ein Ei(gelb) einrühren, dann wäre der Brei sicherlich besser gebunden zum späteren Ausbacken. Aber keine Angst, der gequollene Grießbrei hebt auch ohne Ei gut zusammen.)
Den gekochten Brei auf einer eingebutterten Arbeitsfläche oder Platte mit einem feuchten Palettenmesser fingerdick ausstreichen und vollständig erkalten lassen. (Falls irgendjemand sonst noch in der Küche ständig von Ameisen heimgesucht werden sollte: Einen Abwehrring aus Zitronensaft oder Alkohol um die zu schützenden Speisen streichen, das hilft eine Weile. - Ich hoffe bis dahin ist mein Grießbrei kalt.)
Ein scharfes Messer immer wieder in heißes Wasser tauchen und damit die Grießplatte in 4 cm Rauten schneiden. Meine Oma hat dies meines Wissens ohne weitere Zutaten angebraten. Viele machen aber eine Art Panade darum, dazu
2 - 3 Eier verquirlen
und die Schnitten darin wenden. Wer möchte kann sie auch noch in ein wenig Brotkrümeln wenden. Oder aber, und das werde ich heute einmal probieren, noch in einer Mischung aus
12 EßlGrieß und
2½ ElZucker
wenden. Und sie dann in einer Pfanne mit heißem
Butterschmalz
von beiden Seiten knusprig anbraten.
Kalt schmecken sie eigentlich auch ganz gut und ich denke sie wären eine gute Bereicherung für einen Obstsalat, dann aber vielleicht als kleinere Stücke ausgebacken.
Solange der Grießbrei abkühlt, habe ich dazu, so ähnlich wie es meine Oma immer gemacht hat, einfach
5Äpfel geschält und in gleich große Spalten geschnitten in
200 mlWasser mit
1 EßlZitronensaft und
1 EßlZucker in einem Topf mit Deckel weich (je nach eigenem Geschmack mit mehr oder weniger "Biss") gekocht. (In den Sud habe ich noch die ausgekochte Vanilleschote von der Zimt-Vanillesauce gegeben.)
Auch die Apfelspalten kann man sowohl warm als auch kalt verzehren. Kalt schmecken sie mir besser, daher kann man sie auch ruhig bereits vorher machen und gut abgedeckt kaltstellen.
Zum Servieren wurde das eigentlich nur mit Zimtzucker besteut. Anstelle der gedünsteten Äpfel kann man auch Apfelmus nehmen, das schmeckt nicht so fade. Und rote Grütze, also ein Beerenkompott, ist sicherlich auch gut dazu, dann vielleicht mit meiner normalen Vanillesauce ohne Zimt.
Da ja ohnehin Milchtag ist und es so sicherlich auch besser schmeckt, mache ich dazu eine Zimtsauce. Im Grunde genommen eine einfache Vanillesauce mit Zimt gewürzt.
Dazu erhitzt man in einem kleinen Topf
300 mlMilch mit
1Vanilleschote, aufgeschnitten und das Mark herausgekratzt, (tahitianische gilt als die Beste) und
30 gHaushaltszucker
bis kurz vor den Siedepunkt. Und schlägt über einem Wasserbad/baine marie
30 gHaushaltszucker mit
3 - 4Eigelb (die Eiweiße einfrieren und für Baiser, Meringuen/Pavlovas, Soufflé, Makronen, Marshmellows, Hippen/Tuiles oder dergleichen verwenden) und ½ bis
¾ TeelCeylon-Zimtpulver
schaumig auf. Bevor die Eimischung zu stocken beginnt, die Vanillemilch einrühren und das Ganze unter Rühren eindicken lassen, bis es die gewünschte Konsistenz hat. Die Vanilleschote herausfischen. Sollten Klümpchen oder so darin sein, die Sauce einfach durch einen feinmaschigen Sieb passieren. Super wäre es sicher, wenn jemand einen Sahne-/Espumaspender hat diese als Schaum auf die angerichteten Grießschnitten zu spritzen.
Für einen kleinen
So und jetzt werde ich in Erinnerungen an meine Oma schwelgen während wir das essen, sie unheimlich vermissen (wie immer) und mir werden wieder zig andere Sachen aus ihrem Kochrepertoire einfallen, die ich doch unbedingt einmal/wieder machen möchte.
1 Comments:
Ich liebe Griess. Bin schon auf deine Bilder gespannt. Danke, dass du so kurzfristig mitgemacht hast und das trotz Laktoseunverträglichkeit. Ich hoffe, du musstest nach dem Genuss der leckeren Schnitten nicht zu sehr leiden.
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