Donnerstag, Januar 25, 2007

Fertig oder selbstgemacht?

Ich bin ja nicht gerade ein Freund von fertig gekauften Sachen. Convenience food is not my style und ready made schon gar nicht. Ich halte aber immer nach mir neuen Sachen Ausschau und überlege bei Betrachten der Ingredenzienliste ob ich das fertig kaufen soll oder besser selber mache.
  • Dukkah z. B. eine Nuss-Gewürzmischung, die man als Brotdip benutzt und die ich einmal als Brötchentopping verwendet habe. Diese Mischung habe ich erst einmal fertig gekauft, da mir die Inhaltsliste zu lange war um mir das im Geschäft zu merken. Ist aber einfach zusammenzumischen.

  • Preserved lemons - habe ich mir angesehen und den Verwendungszweck gelesen. Zu Gegrilltem z. B. und zu Gerichten aus dem Mittleren Osten. Sehen sehr lecker aus, gibt es mit und ohne zusätzliche Gewürze wie z. B. Chili. Ist aber ziemlich einfach herzustellen und offensichtlich sehr variabel verwendbar. Muss ich demnächst machen, habe ich doch erst vorgestern ein paar weitere Twist-off-Gläser von Leifheit gekauft, da es diese mit 20% Rabatt bei Tangs gerade wieder gibt und ich die "alten" alle mit Apfelbrei, eingelegter Roter Beete und verschiedenen Fonds belegt habe.
  • Olivensenf. Ich mache ja schon Senf selbst, da wir davon nie eine Tube und schon gar nicht ein Glas verbrauchen. Und die Idee ihn mit Oliven zu mischen habe ich bereits aufgegriffen.
  • Vanille- oder anderen flavoured Zucker. Also bitte wozu sollte man das fertig kaufen?! (Und wehe irgendjemand verwendet jemals diesen furchtbaren Vanillinzucker - bäh, die reinste Chemie und schmeckt auch noch pfui.)
  • Apropos Vanille. Also Puddingpulver halte ich für mehr als überflüssig. Pudding ist selbst genausoleicht und -schnell herzustellen wie der aus der Packung - schmeckt aber viel besser. Selbes gilt für Vanillesauce.
  • Würzmischungen z. B. mit Salz und andere. Wenn man davon Päckchen oder Gläser kauft, verbraucht man die meist nicht (- oder hat schon einmal jemand eine ganze Tüte Lebkuchengewürz auf einmal verbraucht [?]). Da halte ich es lieber so ähnlich wie die Inder mit ihrer Curry-(eigentlich heißen die Masala)-Mischung. Jeder hat seine eigene Zusammenstellung - Geschmäcker sind ja auch verschieden. Zumal man für verschiedene Gerichte auch verschiedene "Currys" braucht. Huhn braucht z. B. mehr Ingwer und Koriander als z. B. Fisch. Außerdem sind die Gewürze frisch gemahlen viel, viel, viel, viel besser und so ein Mörser will ja auch ab und an zum Einsatz kommen. [Wer im Übrigen Garam Masala oder so mixen will, der kann mich gerne nach einem Mischrezept fragen.]
  • Fond, Brühe, Jus, semi-glacé, Bouillon und so weiter habe ich ganz früher immer selbst gemacht, da ich die "Pulver- und Würfelsachen", deren Geruch und Geschmack einfach nicht abkann und das Glutamat, die Geschmacksverstärker und E was weiß ich was nicht gerade das sind, was ich zu mir nehmen will. Irgendwann war mir das mit 3 Kleinkindern, einem studierenden, dauerabwesenden Ehemann, den Gärten, den verschiedenen öffentlichen Ämtern, die ich inne hatte, und, und, und, zu müsig und ich habe nachdem mein Mann endlich ausstudiert hatte und wir uns etwas leisten konnten des Öfteren Gourmetfond im Glas gekauft (leider sind die aber allesamt etwas salzig und nicht für alles verwendbar). So und nun "sitzte" ich hier in weiter Ferne und es gibt keine auch nur einigermaßen annehmbaren Brühe und noch nicht einmal einen Metzger bei dem ich mir z. B. Markknochen und Suppenfleisch besorgen kann. Nein, hier ist alles "convenient", schönste Filetstücke und Co. zum Kurzbraten möglichst für ganz Faule auch noch fertig mariniert. (Und das obwohl oder gerade weil mir hier doch nur jeder Essen zu gehen scheint, bzw. die "Maid" kocht Essen zubereitet.) Nichts desto trotz wird hier von mir Fleisch, Geflügel und Gemüse "ausgekocht".
  • Und wer Kartoffelbrei aus Fertigpulver oder - flocken zubereitet, der gehört (sorry) nicht in die Küche (jetzt hätte ich beinahe etwas anderes geschrieben). Ich habe aber auch welches, damit könnte man nämlich z. B. eine Suppe sämig binden und irgendwo habe ich einmal als "Gute Idee" gelesen, dass man zu dünn geratenen Kartoffelbrei damit "retten" kann. Nur benutzt/gebraucht habe ich es noch nie, ich glaube es ist sicherlich auch bereits über dem Verfallsdatum.
  • Marmelade, Konfitüre und Gelee habe ich in Deutschland eigentlich immer selbst gemacht, da hatten wir auch jede Menge Früchte im Garten und wenn Saison ist, dann kann man z. B. auch auf dem Wochenmarkt günstig jede Menge "Einmachgut" erstehen. Hier ist das etwas teuer, wo doch alles importiert wird. 100 g Himbeeren z. B. kosten umgerechnet ca. 5,00 Euro. Da hier aber kaum ein Fruchtaufstrich schmeckt (eigentlich sind nur die von Stauds und die ="http://www.darbo.at/index_gr.asp">Darbo Fruchtreich wirklich lecker, die von Hediard sind schon wieder zu süß), bzw. diese viel zu süß sind, habe ich bereits von den erschwinglichen Aprikosen Konfitüre gekocht und für meine Weihnachtsbäckerei Maracujagelee gekocht. Außerdem kann man selbst ja die tollsten Kreationen herstellen.
  • Hier verwende ich öfter als in Deutschland Currypasten. Ob indisch oder thai, ob grün, gelb oder rot - ich mache sie so gut wie immer selbst. Schon alleine die Gerüche beim Zubereiten - herrlich. Meistens muss ich dabei ich aufpassen, das ich z. B. von den Kurkumawurzeln keine gelben Finger und Nägel bekomme. Aber das sind auch so Sachen, die kann man ja in advance machen und kühl lagern kann. Wenn man sie fertig kauft passt sie sowieso nicht genau zu dem Gericht und ich glaube nicht, dass man die ganze Packung aufbraucht.
Und wenn ich in irgendeinem Laden etwas Neues entdecke, werde ich mir wieder überlegen: "Fertig oder selbstgemacht?".